Atelier Loidl aus Berlin gestaltet den Freiraum im Neuen Hulsberg-Viertel

Der Freiraumentwurf für das Neue Hulsberg-Viertel steht. Am heutigen Freitag, 25.01.2019, hat ein 8-köpfiges Preisgericht unter Vorsitz des Dresdner Landschaftsarchitekten Till Rehwaldt einstimmig den Entwurf des Planungsbüros Atelier Loidl aus Berlin mit einem 1. Preis gekürt.

Fünf Landschaftsarchitekturbüros im Wettbewerb

Ausloberin des Wettbewerbs ist die Grundstücksentwicklung Klinikum Bremen-Mitte GmbH & Co. KG (GEG), die insgesamt fünf Landschaftsarchitekturbüros eingeladen hatte, Beiträge für das Hulsberg-Freiraumkonzept einzureichen. Diese fünf Büros sind:

  • Atelier Loidl Landschaftsarchitekten, Berlin
  • HOREIS + BLATT | Garten und Landschaftsarchitekten, Bremen
  • KREIKENBAUM + HEINEMANN, Architekten und Ingenieure für Stadt- Landschafts- und Freiraumplanung, Bremen
  • LohausCarl Landschaftsarchitekten, Hannover
  • rmp Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, Hamburg

Vertiefende Planung für die „Grüne Mitte“ und die „Grünen Spangen“

Die Aufgabe bestand darin, einen Entwurf für alle öffentlichen Grünflächen und für Teile der privaten Grünflächen des Neuen Hulsberg-Viertels zu entwickeln. Den ursprünglichen Rahmen bildet der städtebauliche Entwurf aus dem Jahr 2013. Das übergeordnete Freiraumkonzept in diesem Entwurf wurde damals von „relais Landschaftsarchitekten“ aus Berlin entwickelt. Dieses Konzept basiert auf einem Netz von „Grünen Spangen“, die ausgehend von einer großzügigen, zentralen Grünanlage, der „Grünen Mitte“, das gesamte Plangebiet durchziehen und große Teile des erhaltenswerten Baumbestandes aufnehmen. Die „Grünen Spangen“ haben außerdem eine verbindende Funktion zwischen dem Neuen Hulsberg-Viertel und den benachbarten Stadtteilen.

Die Wettbewerbsarbeiten sollten eine vertiefende Betrachtung und Planung für die öffentli-chen Grünflächen und für weitere private Flächen im Quartier anstellen, die besondere Anforderungen an die Gestaltung haben. Darüber hinaus wurde für die Freiräume des Neuen Hulsberg-Viertels insgesamt ein strategischer Ansatz gesucht, der hohe Aufenthaltsqualität und die Überlagerung mit verschiedenen Anforderungen (Fuß-, Rad- und Autoverkehr, Spielplätze, „Essbare Stadt“, Starkregenvorsorge, Quartiersplatz usw.) verbindet und daraus attraktive Freiräume entwickelt. Grundlage dafür waren der städtebauliche Entwurf und das Freiraumkonzept von Lorenzen Mayer Architekten, relais Landschaftsarchitekten und ARGUS Stadt und Verkehr. Ferner waren die bereits vorhandenen Planungsunterlagen zu beachten, u. a. der Bebauungsplan Nr. 2450 für das Neue Hulsberg-Viertel, der Grünordnungsplan und ein bereits erarbeiteter Gestaltungsleitfaden.

Der erste Preis: Atelier Loidl aus Berlin

Nach einer öffentlichen Präsentation der Entwürfe am gestrigen Abend hat wurde heute in einer sechsstündigen Preisgerichtssitzung schließlich der Entwurf des Büros „Atelier Loidl“ aus Berlin einstimmig als 1. Preisträger gekürt.

Ein 2. Preis wurde nicht vergeben.

Einen 3. Preis erhielt der Entwurf von Lohaus + Carl aus Hannover.

Das Bremer Büro Horeis + Blatt erhielt für seine Arbeit eine Anerkennung.

Das Jury-Urteil zum 1. Preis:

„Der Entwurf überzeugt in seiner pointierten konzentrierten Darstellung. Die ‚Grüne Mitte‘ bildet den dominanten Freiraum, umgeben von einer Trilogie an Spielplatzflächen, die alle Altersgruppen zusammenführen können. Mit dem Kunstgriff einer topografischen Schwelle wird der Raum inszeniert, perspektivisch vergrößert und verengt. Gegenüber den topographischen Eingriffen wird der Schutz des Altbaumbestandes kritisch diskutiert. Die ‚Grüne Mitte‘ fokussiert sich im lebendigen Wasserspielplatz und Kulturplatz vor der Pathologie, die als Kulturhaus gedacht wird. Der Verlust des Zaunes um die Pathologie wird nicht nur aus Denkmalschutzgründen bedauert.

Die Struktur der grünen Spangen wird als Gassen mit inneren Gärten und kleinen Plätzen interpretiert, die dem gesamten Quartier eine wohnliche Großzügigkeit verleihen.

Die übersichtliche, hierarchische Strukturierung der Räume schafft eine Orientierung im Quartier, die auch zur Barrierefreiheit beiträgt.

Der östliche und der südliche Eingang können sich als Orte und Treffpunkte im Kiez etablieren; an der Friedrich-Karl-Straße als Marktplatz, zum Lüneburger Platz hin als Treffpunkt mit Kiosk.

Ausreichende Retentionsflächen, Obstgehölze und wildwachsende Staudenfluren betonen den nachhaltigen, unprätentiösen und pflegeleichten Charakter der Freiräume.

Ein mit großer Sorgfalt und Souveränität erarbeiteter Wettbewerbsbeitrag.“

Öffentliche Ausstellung der Arbeiten in der MARKTHALLE ACHT

Vom 15.02.2019 bis zum 02.03.2019 werden die Arbeiten öffentlich ausgestellt in der MARKTHALLE ACHT, Domshof 8 – 12. Öffnungszeiten: Di+Mi: 11 – 19 Uhr, Do+Fr+Sa: 11 – 22 Uhr.

Verfahrensangaben

nichtoffener, einphasiger, anonymer freiraumplanerischer Wettbe-werb gemäß den Richtlinien für Planungswettbewerbe (RPW 2013)

Ausloberin

Grundstücksentwicklung Klinikum Bremen-Mitte GmbH & Co. KG (GEG), Domshof 8 – 12 28195 Bremen, 0421 792 732 22, info@geg-bremen.de, www.neues-hulsberg.de

Wettbewerbsbetreuung und Vorprüfung

Die Vorbereitung, Betreuung und Durchführung des Verfahrens sowie die Vorprüfung erfolgte durch das Planungsbüro protze + theiling GbR aus Bremen in Kooperation mit der GEG sowie unter Mitwirkung ausgewählter Sachverständiger

protze + theiling GbR

Am Hulsberg 23, 28205 Bremen, 0421 17 86 47 72, protze@pt-planung.de

Mitglieder der Jury

Fachpreisrichter/innen
Prof. Dr. Iris Reuther, Senatsbaudirektorin, Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, Bremen
Dipl. Ing. Till Rehwaldt, Landschaftsarchitekt, Dresden
Prof. Dipl. Ing. Christiane Sörensen, Landschaftsarchitektin, Hamburg
Dipl. Ing. Gotthard Storz, Landschaftsarchitekt, Bremen

Stellvertretung
Prof. Katja Benfer, Landschaftsarchitektin, Berlin

Sachpreisrichter/innen
Florian Kommer, Geschäftsführer, Grundstücksentwicklung Klinikum Bremen-Mitte GmbH & Co. KG
Peter Jorzick, Geschäftsführer, HAMBURG TEAM Gesellschaft für Projektentwicklung mbH
Dipl.-Pflegew. Daniela Wendorff, Krankenhausdirektorin, Klinikum Bremen-Mitte
Steffen Eilers, Beiratssprecher östliche Vorstadt

Stellvertretung
Anke Kozlowski, Beirat östliche Vorstadt

Sachverständige verschiedener Ressorts und Gäste aus dem Beirat Östliche Vorstadt
Hellena Harttung, Ortsamtleiterin Bremen-Mitte/Östliche Vorstadt
Marianne Ricci, Landesamt für Denkmalpflege
Dr. Joachim Steinbrück, Landesbehindertenbeauftragter der Freien Hansestadt Bremen
Meike Austermann-Frenz, Beratungsstelle kom.fort, Bremen
Thomas Knode, Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, Grünordnung,
Hanna Pape, Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr , Baumschutz
Michael Flassig, Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, Strategische Verkehrsplanung
Marion Skerra, Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, Stadtplanung Mitte,
Reinhard Sobel, Amt für Straßen und Verkehr, Straßenentwurf
Michael Lenhart, Die Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport, Referat Kinder-und Jugendförderung
Günter Brandewiede, Umweltbetrieb Bremen
Sven Lehmann, Gesundheit Nord
Karin Peters, Grundstücksentwicklung Klinikum Bremen-Mitte GmbH & Co. KG
Irene Traub, HAMBURG TEAM Gesellschaft für Projektentwicklung mbH
Andreas Pfisterer, HAMBURG TEAM Gesellschaft für Projektentwicklung mbH

Gäste (ohne Stimmrecht)
Helmut Kersting, Beirat östliche Vorstadt DIE LINKE
Jürgen Schultz, Beirat östliche Vorstadt FDP